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Was ist JIAOGULAN?

publicado por Unsere Redaktion el
JIAOGULAN
Unsterblichkeit? Gibt es nicht? Wahrscheinlich hast Du grundsätzlich Recht. Allerdings gibt es in der Pflanzenwelt tatsächlich ein Gewächs, welches sich „Kraut der Unsterblichkeit“ bzw. „Unsterblichkeitskraut“ nennen darf – und aus genau diesem besonderen Kraut wird der Jiaogulan Tee gewonnen. Der Name leitet von dem chinesischen Begriff „Xiancao“ ab, was übersetzt „Kraut der Unsterblichkeit“ bedeutet.
Tasse leckeren Jiaogulan
Weitere gängige Bezeichnungen sind Frauenginseng und Fünfblattginseng (aufgrund der fünffingrigen Blätter, die dunkelgrün und am Rand gezähnt sind und von der Form her an Erdbeerblätter erinnern). Kraut der Unsterblichkeit – ein Name mit gewaltiger Aussagekraft – doch wird eine Pflanze diesem Ruf gerecht? Die Antwort lautet: „Ja!“ Um dies näher zu erläutern müssen wir in der Geschichte einige Jahre zurückblicken und unser Auge vom europäischen Kontinent abwenden und in die asiatische Welt eintauchen.

Geschichte

Aus China

Es gibt Überlieferungen, dass bereits um das Jahr 1400 erstmals über diese besondere Kletterpflanze berichtet wurde. Diese Überlieferungen standen in Zusammenhang mit Unterernährung und Hungersnot – Jiaogulan kam hier als Nahrungsmittel im Kampf gegen Hunger zum Einsatz.
Die große Entdeckung feierte das Wunderkraut in den 1970er Jahren, als Forscher im Rahmen einer Volkszählung in China darauf aufmerksam wurden, dass in der Provinz Guizhou und auch in anderen chinesischen Provinzen viele Menschen lebten, die Hundert Jahre und älter waren. Bei weiteren Untersuchungen stellten die Forscher fest, dass diese außerordentlich hohe Lebenserwartung in Zusammenhang mit dem regelmäßigen Genuss von Tee aus dem Unsterblichkeitskraut, dem Jiaogulan Tee, stehen muss. Jiaogulan war praktisch ein fester Bestandteil der traditionellen Küche. Andere Faktoren, die Einfluss auf unsere Lebenserwartung haben, konnten die Wissenschaftler damals ausschließen. Seinen Ursprung hat das Klettergewächs in den bergigen abgelegenen Gegenden Südchinas, wo man sich dessen heilende Kraft bereits im 15. Jahrhundert in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zunutze machte, wie man chinesischen Quellen dieser Zeit entnehmen kann.
Erst viel später – vor etwa 30 Jahren – wurde man schließlich auch in Europa auf das Kraut aus Fernost aufmerksam. Heute wird das Heilkraut sowohl in der Volksmedizin als auch als Nahrungsmittel sehr geschätzt.

Botanik

Nur die Besten kommen zu uns!

Botanisch ist das Kraut der Unsterblichkeit der Familie der Kürbisgewächse zuzuordnen. Es kann in seiner ursprünglichen Vegetation bei optimalem Wachstum mehr als 8 Meter lang werden und ist heutzutage in freier Wildbahn vor allem in Ost- und Südostasien anzutreffen. Sie wächst auch auf Höhen von bis zu 3.500 Metern. Feuchtes und warmes Klima bietet dem Kraut die idealen Wachstumsbedingungen. Jedoch kann das Unsterblichkeitskraut auch in Deutschland als Zimmerpflanze kultiviert werden. Seine Beliebtheit nimmt stetig zu und Jiaogulan-Liebhaber pflanzen die sommergrüne mehrjährige Kletterpflanze sowohl im Garten als auch als Zimmerpflanze im Haus oder auf dem Balkon – so kann sich auch das Auge gleich mit erfreuen und man ist zu jeder Jahreszeit mit den frischen sattgrünen Blättern des Heilkrauts versorgt. Jiaogulan wächst sehr schnell und der Anbau ist unkompliziert. Zwischen Juli und August kann man die kleinen weißen Blüten, die einen Grünstich haben, bewundern. Die Beeren sind dunkelgrün bis schwarz und können gegessen werden. Vom Geschmack her sind sie bittersüß.

Verwendung & Inhaltstoffe

Jiaogulan wird verarbeitet

 

Wie wird Jiaogulan verwendet und wie schmeckt das Unsterblichkeitskraut eigentlich? Oft wird der Geschmack mit dem süßlichen Geschmack von Lakritz verglichen. Tatsächlich schmeckt der Tee, welcher aus den frischen oder getrockneten Blättern der Jiaogulan-Pflanze gewonnen wird, angenehm süß und leicht herb (ähnlich dem Geschmack von Grünem Tee) und ist damit ein Geschmackserlebnis der ganz besonderen Art. Deshalb trägt die Pflanze in Japan auch den Namen „Amachazuru“, was ins Deutsche übersetzt „süße Tee-Ranke“ bedeutet. Auch die Japaner schätzen das schmackhafte Kraut und den daraus gewonnenen Tee. 1976 wurden in Japan zufällig, im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen zu neuen kalorienarmen Süßungsmitteln, Inhaltsstoffe entdeckt, für welche Ginseng bekannt wurde. Genauer gesagt ist hier von Ginsenosiden die Rede, derer Wirkweisen man sich in der fernöstlichen Medizin gegen eine Vielzahl von Beschwerden bedient. Da die Substanzen des Jiaogulan denen des Ginseng ähneln, wird das Heilkraut seit Jahren nicht nur in der asiatischen Welt immer beliebter, sondern kann auch auf dem amerikanischen Kontinent immer mehr Anhänger für sich gewinnen, da es eine außerordentlich preisgünstige Alternative zum Ginseng darstellt. Jiaogulan ist nicht nur preiswerter – ihm wird außerdem eine viermal so starke Heilkraft wie Ginseng nachgesagt.
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Die Blätter der Jiaogulan-Pflanze enthalten einen hohen Gehalt an Saponien, Flavonoiden, Vitaminen, Mineralstoffen, essenziellen Aminosäuren und Zuckerverbindungen. Damit darf sich das Kraut der Unsterblichkeit ganz zurecht in die Reihe der wichtigsten und gesundheitsfördernden Kräuter eingliedern.
Doch das Unsterblichkeitskraut ist noch weitaus vielseitiger. Auch in der modernen Küche erfreut sich das Kraut immer größerer Beliebtheit – vom Smoothie als wahre Vitaminbombe, über Jiaogulan-Brot mit ganz besonderer Würznote, bis hin zum Salat, dem mit den jungen knackigen Spitzen der Triebe eine exotische Note verliehen wird, ist alles vertreten. Sogar Spinat und Sekt kann aus den Blättern der Pflanze gewonnen werden und in der Gemüsesuppe kann das Kraut als schmackhafte Zutat hinzugegeben werden. Neben uns Menschen können tatsächlich auch Tiere vom Geschmack und der Kraft des Krauts profitieren, denn auch Tierfutter kann Jiaogulan bedenkenlos beigemischt werden.
Der Vielseitigkeit und Kreativität sind hier wahrlich keine Grenzen gesetzt. Menschen, die gerne etwas Neues ausprobieren möchten, kommen hierbei voll und ganz auf ihre Kosten. Gehörst du auch zu den Experimentierfreudigen? Sicherlich gibt es in der Welt des Jiaogulan noch einige aufregende und ausgefallene Rezepte zu entdecken.

Wegen der Novel-Food-Verordnung darf Jiaogulan nicht als Lebensmittel verkauft werden. Als Novel Food werden neuartige Lebensmittel bezeichnet, die vor dem 15. Mai 1997 noch nicht in nennenswertem Umfang in der Europäischen Union für den menschlichen Verzehr verwendet oder verzehrt wurden und einer in der Novel-Food-Verordnung genannten Lebensmittelkategorie zugeordnet werden können. Jedoch ist es möglich, die getrockneten Blätter des Unsterblichkeitskrauts als „Potpourri“ zu erstehen.
 
Bist auch du neugierig geworden? Was gibt es in der kalten Jahreszeit schon wohltuenderes, als mit einer heißen Tasse wohlduftendem Tee vor dem knisternden Kaminfeuer zu sitzen und die Sorgen des Alltags für einen kurzen Moment zu vergessen? Doch was wäre, wenn diese schönen Momente nicht nur eine Genugtuung für Deine Seele sind, sondern auch Deine physische Gesundheit nachhaltig gefördert und gestärkt wird? Wer möchte sich schon nicht gerne das Leben wortwörtlich ein wenig versüßen und nebenbei uralt – wenn vielleicht auch nicht unsterblich – werden?

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